Einbruchschutz

Die Zahl der Einbrüche sank auch 2018

Auch im vergangenen Jahr sind die Einbruchszahlen erneut gesunken, nachdem sie von 2008 bis 2015 jährlich angestiegen sind. Im Jahr 2018 konnte erneut ein Tiefstand – mit 97.504 Fällen bundesweit – verzeichnet werden. Demnach ist die Anzahl der Einbrüche im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 Prozent gesunken. Der höchste prozentuale Rückgang konnte in den Ländern Bremen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg erfasst werden. Nur im Saarland und Sachsen-Anhalt stieg die Anzahl der Einbrüche.

Das Jahr 2018 bietet damit die geringsten Einbrüche seit 1999, damals wurden 149.000 Fälle beobachtet. Die Einbruchszahlen gehen aus der jährlich veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor. In der PKS werden auch die versuchten Einbrüche erfasst. Die Daten aus der Statistik sind durchaus aussagekräftig, da es bei Einbrüchen fast keine Dunkelziffer gibt. Die Anzeigequote ist im Verhältnis zu anderen Straftaten ungewöhnlich hoch. Bei vollendeten Tatvorgängen werden nahezu 100 Prozent der Einbrüche zur Anzeige gebracht.

Das liegt vor allem daran, dass ein Nachweis für die Versicherungen erforderlich ist. Auch die Quote für die angezeigten Einbruchsversuche ist mit 60 Prozent vergleichsweise recht hoch. Bei den sinkenden Einbruchszahlen stellt sich die Frage, von welchen Faktoren der Rückgang abhängig ist.

Wie kommt der Rückgang der Einbrüche 2018 zustande?
Der Rückgang ist von mehreren Faktoren abhängig. Zum einen änderte sich im Sommer 2017 die Gesetzeslage, nachdem der Einbruch zu einem Verbrechenstatbestand zählt. Als Folge dessen wird ein Einbruch in eine Privatwohnung mit einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten geahndet, der höchste Freiheitsentzug beträgt zehn Jahre. Die Gesetzesänderung bezeichnet der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) gegenüber ZEIT ONLINE als „abschreckenden Effekt“.

Des Weiteren investieren die Eigentümer vermehrt in Sicherheitstechnik und erschweren damit den Zugang zu dem privaten Wohnraum. Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen bleibt hingegen niedrig. Sie stieg von nur 17,8 Prozent im Jahr 2017 auf zuletzt 18,1 (2018) Prozent.

Tipps zum Einbruchsschutz
Der Rückgang darf allerdings nicht zum Anlass genommen werden, den Einbruchsschutz zu vernachlässigen. Eine absolute Sicherheit wird es nie geben. Auch das sicherste Schloss lässt sich mit dem nötigen Wissen und Zeit knacken. Allerdings erschweren höhere Sicherheitsstandards den Aufwand, der von den Einbrechern betrieben werden muss. Durch den höheren Aufwand steigt die Gefahr erwischt zu werden.

Gerade durch das Aufrüsten von Türen und Fenstern lässt sich mit einem geringen Aufwand ein Zugewinn an Sicherheit schaffen. Der Experte für Einbruchschutz Uwe Gerstenberg rät dazu, das Risiko zu minimieren, indem Sie:

  • immer Ihre Haus- oder Wohnungstür abschließen,
  • die Fenster beim Verlassen der Wohnung schließen, dabei gelten gekippte Fenster als offene Fenster,
  • auf gar keinen Fall einen Ersatzschlüssel außerhalb der Wohnung verstecken,
  • bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei informieren.

Ein absoluter Schutz vor Einbrüchen ist nicht möglich. Dennoch ist es ungemein wichtig, sich über die Möglichkeiten des Einbruchschutzes zu informieren, um ein Grundmaß an Sicherheit zu erlangen. Da ein wirksamer Schutz von den Gegebenheiten vor Ort abhängig ist und immer maßgeschneidert sein muss, ist eine Expertenberatung für einen erweiterten Schutz notwendig.

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